Spielmaterialien wie Pöppel, Spielfiguren, Spielchips und Spielsteine sind ein essenzieller Besteandteil von Brettspielen.
Spielfiguren gibt es in allen möglichen Farben, Formen, Materialien und Größen. Vom Halmakegel über Zylinder bis hin zu Gebäude-, Tier- oder Transprtformen, können Spielsteine standardisierte, ganz individuelle oder überaus kuriose Erscheinungsformen haben. Die jeweiligen Bezeichnungen sind in manchen Fällen sehr eigentümlich. Aber wie sind Namen wie Pöppel, Flaschenkegel, Nachziehstapeln und Kramerleisten entstanden?
Was ist ein Pöppel? Woher kommt der Name Pöppel?
Pöppel werden im aktuellen Sprachgebrauch auch als Falschenkegel oder Halmakegel bezeichnet. Sie sind die üblichsten Spielfiguren, die früher wie heute in einer Kegelform für die Spiele "Mensch ärgere Dich nicht" oder "Halma" verwendet werden.
Die Geschichte der Pöppel hat mehrere Schreiber.
Laut Wickipedia geht die Bezeichnung Pöppel auf den ursprünglich Halmakegel genannten Spielstein zurück. Den Begriff Pöppel soll der Gründer und Herausgeber der Zeitschrift "die Pöppel-Revue" Knut-Michael Wolf 1979 bei einem Spieletreffen -ähnlich dem uns heute allen bekannten Spieleabend- gehört und übernommen haben. Ihren Ursprung hatte diese Zeitschrift in einem Info-Wirtschaftsbrief Wolfs, an die Sechs-Köpfige Spielergemeinschaft "Play-by-Mail-Spiels Executive Decision".
Das Play-by-Mail-Spiel geht aus dem Briefspiel oder auch Spiel der Post hervor. Beim Postspiel tauscht sich eine Gruppe Spieler mittels Briefen aus, wenn sie nicht am gleichen Ort sind. Das erste nachgewiesene Postspiel soll lt. dem deutschen Spielemuseum 1804 statt gefunden haben. Damals waren die Entfernungen -mangels heutiger Transportmöglichkeiten- zum nächst möglichen Mittspieler sehr weit. Postkarten und Briefe wurden damals ohnehin für private korrespondenzen genutzt. Aus dem Spiel der Post wurde ende des 20.Jahrhunderts Play by Mail, da es Zeitspraneder und zeitgemäßer war, sich mit seinen jeweiligen Mitspielern per E-Mail statt per Brief auszutauschen.
Der goldene Pöppel.
Diese Auszeichnung ist ein Spielepreis, von der Zeitschrift die Pöppel-Revue zwischen den Jahren 1979 und 1990 verliehen wurde. Im Gegensatz zum Kritikerpreis Spiel des Jahres, entschied hier nicht eine ausgewählte Jury über den Preis, sondern die Leser der Zeitschrift. 1990 wurde der goldene Pöppel zum letzten mal verliehen. Der Deutsche Spielepreis oder auch Deutscher Spiele Preis genant, löste ihn damals ab.
Ein andere Therie stellt den recht naheliegenden Namens-Nachbarn Püppchen in den Mittelpunkt.
Demnach könnte Pöppel ein kreiertes und von den in süddeutschland verbreiteten Pupperl oder Püppchen abgeleitetes Wort sein. Dieser Möglichkeit ist zwar nicht völlig unwahrscheinlich, entbehrt aber leider jeglicher nachweißbaren Grundlage und könnte daher genausogut einem Wunsch entsprungen sein.
Was ist ein Töggeli?
Eine weitere Erklärung für die Bezeichnung Pöppel könnte der Begriff Töggeli aus der Schweiz mit sich bringen. In der Schweiz werden Spielfiguren aus Holz, Kunststoff oder Metall in einer abstrahierten menschlichen Silhouette, als Töggeli bezeichnet. Theoretisch könnte der Begriff Pöppel von dem ähnlich klingenden schweizer Töggeli abgeleitet worden sein. Älter als der goldene Pöppel ist das Wort allemal.
Nicht erst seit dem in der Schweiz weit verbreiteten Spiel "Eile mit Weile", spielen die Schweizer mit Töggelis. Bereits 1922 mit der Erfindung des Tischfussballs, wurden die Spielfiguren Töggeli genannt.
In der deutschprachigen Schweiz wird Tischfußballspielen umgangssprachlich töggelen genannt und der zugehörige Spiel-Tisch Töggelikasten. Dagegen ist der Spitzname in Österreich Wurzelkasten oder Wutzler.
Wie entstand der Kicker-Tisch?
Erfunden wurde der Ur-Spiel-Tische 1922 vom Franzosen Lucien Rosengarten. (Auch wenn sich 1937 der Spanier Alejandro Finisterre das Patent sicherte.) Bei dem Entwurf des Citroen Mittarbeiters Rosengarten, waren die Metallstangen noch an den Köpfen der Spielfiguren befestigt. Die Firma Kicker übernahm das Konzept, nur das bei Ihrem Modell die Stangen in der Mitte der Töggeli befestigt war.
Seit dem wurden die Tische in Belgien, Deutschland und der Schweiz überaus beliebt und von nun an überwiegend Kicker-Tisch genannt.